Mikroskopische Endodontologie

Das Gute zu bewahren kostet viel weniger als es zu verlieren, denn jeder Zahn ist einzigartig wie ein Diamant!

Mikroskopische Endodontologie

Unser Anliegen ist es, Ihnen den höchstmöglichen qualitativen Standard bei endodontischen Behandlungen zu bieten. Wir richten uns daher nach den anerkannten internationalen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Endodontie (DGEndo), der European Society of Endodontology (ESE) und der American Association of Endodontists (AAE). Selbstverständlich ist für uns deshalb auch eine regelmäßige Weiterbildung auf diesem Gebiet. Um die Richtlinien einzuhalten, gehören neben der fachlichen Aktualität auch folgende Geräte und Anwendungen dazu:

Op-Mikroskop

Die Eingänge zu den Wurzelkanälen sind sehr klein und die Kanäle selbst sehr dünn. Sie sind häufig gekrümmt und haben in ihrem Verlauf Verzweigungen.
 
Manchmal haben Zähne auch schon feine Risse, die den Behandlungserfolg gefährden können, wenn sie nicht erkannt werden.
 
Mit bloßem Auge können nicht alle Details erfasst werden. Deshalb führen wir Wurzelbehandlungen unter starker Vergrößerung mit einem sogenannten Op-Mikroskop durch. Dank der viel besseren Sicht können wir die Wurzelkanäle sorgfältiger aufbereiten und reinigen.
Wurzelbehandlung unter dem Op-Mikroskop: Bessere Sicht mit 25-facher Vergrößerung
Wurzelbehandlung unter dem Op-Mikroskop:
Bessere Sicht mit 25-facher Vergrößerung

Wie wir Wurzelbehandlungen durchführen

Betäubung (Anästhesie)

Ist das Zahnmark noch entzündet, wenn wir eine Wurzelkanalbehandlung vornehmen, betäuben wir den Zahn vorher. So verläuft eine Wurzelkanalbehandlung für Sie ohne Beschwerden.

Isolierung des Zahnes

Wir schirmen Ihren Zahn außerdem vor der Behandlung mit einem speziellen Gummituch, dem Kofferdam, von der restlichen Mundhöhle ab (Foto). Das ist zum einen notwendig, damit keine Bakterien aus dem Speichel in den erkrankten Zahn gelangen können. Zum anderen schützen wir die übrige Mundhöhle vor den Spülflüssigkeiten, mit denen wir die Wurzelkanäle reinigen und desinfizieren.
Wurzelbehandlung: Kofferdam als Schutzmaßnahme
Wurzelbehandlung: Kofferdam als Schutzmaßnahme

Röntgenaufnahmen

Zahnfilme / Aufnahmen im Mundinneren: Diese speziellen Röntgenbilder werden direkt in Ihrem Mund aufgenommen. Sie sind sehr detailgetreu und bilden rund zwei bis vier Zähne ab. Damit lässt sich auch der „Röntgenstatus“ ermitteln, indem die einzelnen Zahnfilme Ihres gesamten Gebisses nebeneinander gelegt und miteinander verglichen werden.

OPG / Aufnahmen außerhalb des Mundes: Mit einem sog. Orthopantomographen (OPG) kann eine Panoramaaufnahme erstellt werden, die beide Zahnreihen vollständig auf einem Foto abbilden kann. Zusätzlich zeigt sie den Kiefer und damit den Zustand des Kieferknochens auf. Die Aufnahmen unterstützen die Behandlung, da sie die Wurzelkanäle deutlich zeigen und wir die einzelnen Behandlungsschritte überprüfen können.
Wurzelbehandlung: Entzündung an der Wurzel eines abgestorbenen Zahnes im Röntgenbild
Wurzelbehandlung: Entzündung an der Wurzel eines abgestorbenen Zahnes im Röntgenbild

Zugang und Längenmessung

Nachdem wir den Zugang zu den Wurzelkanälen substanzschonend freigelegt haben, ermitteln wir mit einem speziellen elektrometrischen Längenmessgerät mit elektrischem Widerstand die genaue Länge der Wurzelkanäle. Das ist für die Reinigung und anschließende Auffüllung mit dem Naturstoff Guttapercha sehr wichtig: In den Wurzelkanälen geht es um wenige Millimeter, die gereinigt und gefüllt werden müssen.

Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass die elektrometrische Längenmessung mit beinahe 100 Prozent höchst genau ist. Darüber hinaus erspart sie dem Patienten einige Röntgenaufnahmen.

Maschinelle Aufbereitung

Unter Aufbereitung versteht man die Erweiterung der Wurzelkanäle. Dafür verwenden wir rotierende Nickeltitan-Instrumente. Errungenschaften der Raumfahrt nützen uns auch in der Zahnmedizin: Nickeltitan-Instrumente sind äußerst flexibel, sodass sie sich den natürlichen Verzweigungen des Wurzelkanals angleichen können.

Der Wurzelkanal bleibt bei der Reinigung mit Feilen aus Nickeltitan in seiner ursprünglichen Form und wird nicht begradigt oder verschoben (wie es mit früher gebräuchlichen Feilen der Fall war). Bei uns kommen die Nickeltitanfeilen für jeden Patienten nur einmal zum Einsatz, um die Bruchgefahr zu verringern.

Mechanisch-chemische Reinigung der Wurzelkanäle

Mit der mechanisch-chemischen Reinigung ist es möglich, auch die kleinen Verzweigungen des Wurzelkanalsystems zu spülen und zu desinfizieren. Nach der gründlichen Reinigung und Desinfektion der Wurzelkanäle werden sie mit einem gut verträglichen, natürlichen (biokompatiblen) Material, dem Guttapercha, aufgefüllt.

Dabei verwenden wir ein spezielles thermoplastisches Verfahren (die so genannte „Schilder-Technik“): Das gesamte Kanalsystem mit den kleinen Seitenkanälen können wir auf diese Weise sehr gut auffüllen. Mit der Auffüllung verhindern wir in der Regel, dass erneut Bakterien in die Wurzelkanäle gelangen können.

Bakteriendichte Füllung des Zahnes

Den zuvor geschaffenen Zugang durch die Zahnkrone verschließen wir zunächst mit einer provisorischen, dennoch stabilen Füllung. Es ist erst zu einem späteren Zeitpunkt empfehlenswert, den wurzelkanalbehandelten Zahn mit einem endgültigen Zahnersatz zu versorgen. 

Um mögliche weitere Zahnbeschwerden vermeiden zu können, raten wir Ihnen meist zu einer zahnfarbenen Keramikkrone.
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